Mit dem Atem schicken wir unsere Stimme nach außen. Sprechen ist sozusagen in Schwingung versetzter Atem.
Aber was passiert beim Aus- und Einatmen?
Der Atmungsvorgang vollzieht sich durch abwechselnde Vergrößerung und Verkleinerung des Brustraumes. Die Lungen sind passives Gewebe und folgen einfach den Bewegungen des Brustkorbs.
Beim Einatmen vergrößert sich zunächst der Brustraum durch die Hebung der Rippen und das Tiefertreten des Zwerchfells. Es entsteht ein Unterdruck in den Lungen und die Außenluft wird angesaugt.
Beim Ausatmen ist es genau andersrum: der Brustraum verkleinert sich durch Senkung der Rippen und das Zwerchfell tritt höher. Zusätzlich arbeiten die elastsichen Rückstellkräfte der Baucheingeweide und der Lunge. Diese wird richtig zusammengepresst und der Luftüberschuss wir nach außen gedrückt.
Beim Atmen und Sprechen arbeiten also verschiedene Kräfte zusammen.
Ein Glück, dass wir diesen Kreislauf im Alltag nicht aktiv steuern müssen. Läuft das Atmen rund, merken wir den Vorgang gar nicht.
Wenn der Atem bei Stress und Lampenfieber nach oben rutscht.
Wenn aber Stress, Lampenfieber oder Druck hinzukommt, kann das Ein- und Ausatmen "nach oben rutschen" (Brustatmung), sodass das Zwerchfell nicht mehr richtig mitmacht und die Bauchdecke kaum bewegt wird.
Darauf haben wir durch bewusste Atemführung Einfluss und können das Einatmen wieder vertiefen. Das reduziert nachweislich Stress und stabilisiert zudem die Stimme.
Das ist ein wichtiges Tool um mit Lampenfieber vor einer Sprechsituation umzugehen. Freies Sprechen lässt sich auch hier trainieren.
Einfach mal vor der nächsten Rede und Präsentation ausprobieren:
Hände auf den unteren Bauch legen und drei tiefe Atemzüge in die aufgelegten Hände schicken.